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von Saeed Bin Jalal und Ahmed Abdulkader
Vor dem Krieg war der Industriesektor des Jemen durch kleinteilige, private Initiativen geprägt: 78% der Betriebe beschäftigten weniger als vier Arbeitskräfte, dominiert von der Lebensmittel-, Metall- und Textilindustrie. Die Abhängigkeit der jemenitischen Industrie von Importen und die schwache Infrastruktur machten sie bereits vor der Eskalation des Krieges 2015 verwundbar. Die kriegsbedingten Schäden sind erheblich: Die Verluste übersteigen 35 Milliarden US-Dollar, die Industrieproduktion ist eingebrochen, und mehr als die Hälfte der Arbeitskräfte wurde vertrieben. Zwar existieren rechtliche Rahmenbedingungen, doch mangelt es an konsequenter Durchsetzung. Geschlechterungleichheiten bleiben eklatant, da Frauen lediglich 1–6% der industriell Beschäftigten ausmachen. Umweltzerstörung erschwert den Wiederaufbau zusätzlich, verschärft durch veraltete Gesetze und begrenzte Durchsetzungskapazitäten. Trotz all dem haben einige lokale Industrien Widerstandsfähigkeit gezeigt, insbesondere im informellen Bereich der Leichtindustrie. Aufbauend auf regionalen und internationalen Modellen der Industrialisierung identifiziert dieses RYE Policy Brief tragfähige Wege für eine industrielle Erneuerung, die auf lokalen Ressourcen, gemeinschaftlicher Beteiligung und adaptiver Governance basiert.
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