Narratives of (In)Justice in Contemporary Yemeni Novels 

Narratives of (In)Justice in Contemporary Yemeni Novels 

von Osama Ali, Fadhilah Gubari, Julia Gurol und Abdulsalam al-Rubaidi 

Diese Study analysiert Narrative von (Un)Gerechtigkeit in zeitgenössischen jemenitischen Romanen. Auf Basis einer semantischen Wortfeldanalyse neun ausgewählter zeitgenössischer Romane zeigt die vorliegende Studie, wie (Un)Gerechtigkeit in jemenitischer Erzählliteratur geframed wird – sowohl im Hinblick auf die Darstellung bestimmter sozio-politischer Praktiken als auch im Hinblick auf normative Konstruktionen und die Herstellung einer normativen Ordnung. Es wird argumentiert, dass Romane die Komplexitäten jemenitischer Realitäten repräsentieren und diskutieren, in welchen die täglichen Praktiken und Erfahrungen von Individuen mit der Frage nach dem Sinn des Lebens verwoben sind. Die Study diskutiert den Nexus zwischen dem Framing von (Un)Gerechtigkeit und Möglichkeiten zur Versöhnung nach dem Krieg und bietet einen originellen Einblick in das Verständnis und die Konstruktionen von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, die jemenitische Romanautor:innen der Gesellschaft anbieten. 

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Reconfigurations in West Asia and North Africa. CARPO Research Forum 2020 – Conference Report

Reconfigurations in West Asia and North Africa. CARPO Research Forum 2020 – Conference Report

von Mirjam Schmidt, Julia Gurol und Tobias Zumbrägel

Das erste CARPO Research Forum, welches im November 2020 stattfand, setzte sich mit den derzeitigen Rekonfigurationen und den daraus erwachsenden Herausforderungen der WANA Region auseinander. Dabei wurden drei zentrale Themen der globalen, regionalen und lokalen Ebene diskutiert: Die Rekonfiguration externer Mächte in der WANA Region, besonders das Aufstreben Chinas; die sich anbahnende Klimakrise und der mühsame Weg hin zu mehr nachhaltiger Entwicklung; sowie der Sozialvertrag und dessen Rolle in den aktuellen regionalen Protesten sowie den vor zehn Jahren stattgefundenen Protesten des „Arabischen Frühlings“. Während des Forums trafen Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis aufeinander, um die Verflechtungen der globalen, regionalen und lokalen Ebene in der heterogenen Region zu diskutieren und Zukunftsperspektiven zu erarbeiten. In diesem Konferenzreport werden die Kernpunkte des Research Forums und mögliche zukünftige Entwicklungen erörtert.

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The Looming Climate Peril. Sustainable Strategies and Environmental Activism in the Middle East and North Africa

The Looming Climate Peril. Sustainable Strategies and Environmental Activism in the Middle East and North Africa

von Tobias Zumbrägel

In Anlehnung an das Konzept der ‚politischen Ökologie‘ geht diese Studie in vergleichender Analyse den soziopolitischen Dimensionen einer nachhaltigen Entwicklung und Transformation im Nahen Osten und Nordafrika nach. Diese erste Veröffentlichung in CARPOs neuer Sustainability Series setzt sich nicht nur grundlegend mit Themen und Forschungszweigen von umweltbezogenen Aspekten in der arabischen Welt auseinander, sie erörtert auch die Frage, inwiefern Nachhaltigkeitstendenzen und Umweltpolitik mit politischen Machtgefügen in Beziehung stehen. Die regionale Querschnittsanalyse schließt mit einem Ausblick auf potentielle Entwicklungsdynamiken in den nächsten Jahren, wobei ein Schwerpunkt auf den Umgang mit einem wachsenden Umweltaktivismus gesetzt wird.

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<i>Bar’a</i> as an Expression of Liminality Ritual Performance, Identity and Conflict Prevention in the Highlands of Yemen

Bar’a as an Expression of Liminality Ritual Performance, Identity and Conflict Prevention in the Highlands of Yemen

von Ulrike Stohrer

Diese Study nimmt das performative Genre barʿa in den Blick, welches eines der wichtigsten Mittel der nonverbalen Kommunikation zwischen sozialen Gruppen im Jemen ist. Demnach behandelt diese Study eine kulturelle Praxis der tribalen Bevölkerung im jemenitischen Hochland, die als Ausdruck tribaler, regionaler und nationaler Identität große Bedeutung für die gesamte jemenitische Gesellschaft hat. Darüber hinaus ist die Praxis auch ein kulturelles Werkzeug, das es Angehörigen der Stämme im Jemen erlaubt, auf stabilisierende Weise mit unsicheren und potenziell konfliktreichenden Situationen umzugehen. Barʿa ist also ein Ritual für Integration und das Stärken kollektiver Identität und ein Instrument zur Friedenssicherung und Konfliktprävention.

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Projecting Power Westwards. China’s Maritime Strategy in the Arabian Sea and its Potential Ramifications for the Region

Projecting Power Westwards. China’s Maritime Strategy in the Arabian Sea and its Potential Ramifications for the Region

von Julia Gurol & Parisa Shahmohammadi

Diese Study beschäftigt sich mit Chinas neuer maritimer Strategie im Arabischen Meer im Rahmen der Maritime Silk Road und analysiert ihre möglichen Implikationen für die angrenzenden Länder. Im Zentrum der Analyse stehen die wichtigsten Meereskommunikationswege, die China mit dem Nahen Osten verbinden: die Meerenge von Bab al-Mandab, der Golf von Aden, der Persische Golf und die Straße von Hormus sowie der Suezkanal. Die Autorinnen analysieren den chinesischen Strategiewandel von einem Fokus auf der Sicherung der eigenen Küstenlinien hin zu verstärkter auswärtiger Machtprojektion sowie der Entwicklung einer Marine, die nicht nur der Ressourcensicherung dient, sondern auch der Herstellung regionaler Hegemonie. Zudem arbeiten die Autorinnen mögliche wirtschaftliche und sicherheitsrelevante Implikationen dieses Strategiewandels für die Rolle Chinas in der Region sowie deren Länder heraus.

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Imagining an Alternative Homeland. Humanism in Contemporary Yemeni Novels

Imagining an Alternative Homeland. Humanism in Contemporary Yemeni Novels

von Abdulsalam al-Rubaidi

Diese Study bietet einen Einblick in alternative Werte und Visionen bekannter jemenitischer Gegenwartsautor:innen, die zu einer besseren Zukunft für ihr Land beitragen wollen. Alle sechs von CARPO Associate Fellow Abdulsalam al-Rubaidi analysierten Gegenwartsromane drehen sich um weit debattierte Themen im Jemen, die sich in drei Kategorien einteilen lassen: Regionalismus, religiöse Affiliation und Rasse. Die Study identifiziert einen multidimensionalen humanistischen Raum als ultimatives Ziel der literarischen Narration – eine Vision, die aufbaut auf Liebe, Respekt, Anerkennung, Rationalität, Offenheit, Umwelt-bewusstsein und Zuwendung zum Frieden.

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Rivals or Partners? Interdependencies between the EU and China in the Middle East

Rivals or Partners? Interdependencies between the EU and China in the Middle East

von Julia Gurol

Vor dem Hintergrund geopolitischer Entwicklungen im Mittleren Osten und der sich wandelnden Rolle der USA ist das europäisch-chinesische Verhältnis in der Region zunehmend durch Interdependenzen geprägt. Die jeweiligen Wirtschafts- und Sicherheitsinteressen stehen miteinander mal im Wettbewerb und mal im Einklang. Bislang haben im europäisch-chinesischen Verhältnis Wirtschaftsthemen im Vordergrund gestanden. Und doch drängen sich Sicherheitsfragen verstärkt auf. Daher ist es an der Zeit, EU-China-Beziehungen im Mittleren Osten mit Blick auf sicherheitspolitische Aspekte näher zu beleuchten. Hierbei wird der Frage nachgegangen, inwieweit Sicherheitsaspekte als Treiber europäisch-chinesischer Beziehungen zu mehr Wettbewerb oder Kooperation im Mittleren Osten führen werden.

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Between a Rock and a Hard Place. Recognizing the Primacy of Politics in UN Peacebuilding

Between a Rock and a Hard Place. Recognizing the Primacy of Politics in UN Peacebuilding

von Andrea Warnecke

Im Mittelpunkt dieser CARPO Study steht die Unterscheidung zwischen den politischen und nicht-politischen Einrichtungen des UN Systems und die Frage nach der Fähigkeit der nicht-politischen UN-Organisationen, Peacebuilding in innerstaatlichen Konflikten unabhängig von der Unterstützung des UN-Sicherheitsrats durchzuführen. Die CARPO Study zeigt, dass wiederholte Ansätze, Peacebuilding-Aktivitäten innerhalb der UN zu koordinieren, insbesondere der Definition und Durchsetzung einheitlicher politischer Linien gegenüber Regierungen in den Zielstaaten dienen. In den letzten Jahren haben diese Reformbemühungen zu einer Auseinandersetzung mit der politischen Dimension von Peacebuilding geführt, deren Herausforderungen eine stärkere Einbindung der politischen Organe des UN-Systems auch in der Nachkriegsphase erfordern.

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Grey-scales. Negotiating the Civil State in Post-Revolutionary Egypt

Grey-scales. Negotiating the Civil State in Post-Revolutionary Egypt

von Sarah Wessel

Der Ruf nach dawla madaniyya (ziviler Staat) war einer der prominentesten unter den zahlreichen Forderungen des ‚Arabischen Frühlings‘ im Jahr 2011. In dieser CARPO Study untersucht Sarah Wessel die sich wandelnden Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft in Ägypten in der Folge der sogenannten 25. Januar Revolution bis zum Sturz Muhammad Mursis. Durch die Analyse der komplexen Annahmen, Wahrnehmungen und Umstände in Zusammenhang mit der Unterstützung von dawla madaniyya zeigt die Autorin, dass die unterschiedlichen Aufladungen des Begriffs auf eine tiefer sitzende Besorgnis verweisen, nämlich ob sich die entwickelnden politischen und gesellschaftlichen Extreme wieder vereinen lassen, um die Desintegration des nationalen Kollektivs zu verhindern.

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Aden 1986 – Die vergessene Evakuierung. Ein Beitrag zur Krisendiplomatie beider deutscher Staaten und zur politischen Geschichte der DDR-Handelsmarine

Aden 1986 – Die vergessene Evakuierung. Ein Beitrag zur Krisendiplomatie beider deutscher Staaten und zur politischen Geschichte der DDR-Handelsmarine

von Hans Jürgen Wendler

In der Schlussphase des Kalten Krieges, als Moskau der direkte Zugriff auf die Sozialistische Staatengemeinschaft entgleitet, treibt ein Bürgerkrieg im sozialistischen Südjemen Tausende von Ausländer:innen an den Strand von Aden. In einer blockübergreifenden Gemeinschaftsaktion werden sie von einem halben Dutzend Schiffen aus Ost und West gerettet. Erstmals in der Geschichte der Seeevakuierungen nach 1945 ist auch ein deutscher Frachter dabei, die MS „Müggelsee“ aus Rostock. Die DDR sieht in ihrer Mitwirkung jedoch keinen Anlass für eine Politik der Entspannung. Im Gegenteil: die Staatssicherheit verschärft die Überwachung der Handelsmarine. Dreißig Jahre später erinnern sich Zeitzeugen und gewähren AA und MfAA Einblick in ihre Akten.

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In aller Freundschaft. Die DDR, Honecker und die Krise des Südjemen 1986

In aller Freundschaft. Die DDR, Honecker und die Krise des Südjemen 1986

von Miriam Müller

Im Januar 1986 weitet sich in der südjemenitischen Hauptstadt Aden ein innerparteilicher Konflikt der Jemenitischen Sozialistischen Partei (JSP) innerhalb von Stunden zu einem blutigen Bürgerkrieg aus. Nach nur wenigen Tagen liegt Aden in Trümmern und mit ihr die internationale Glaubwürdigkeit einer nun stark dezimierten JSP – ein Umstand, der sich mit besonderer Schärfe auf die zuvor sehr engen Beziehungen zur DDR und ihrer Staatspartei SED auswirken sollte. Diese CARPO Study gibt einen Überblick zu dieser ungewöhnlichen „Staatenfreundschaft“, skizziert die Folgen der Januarereignisse 1986 im Kontext der letzten Phase des Kalten Krieges und wagt abschließend einen Blick auf die nicht stattgefundene Zukunft von DDR und Südjemen jenseits ihrer beider Auflösung.

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